Am Wegesrand
Im heutigen BLOG-Beitrag möchte ich zeigen,
was man sieht, wenn man eigentlich nichts sieht.
Ich war mit dem Fahrrad auf einer kleinen
Runde unterwegs und hielt Ausschau nach interessanten Motiven. Für mich wären
dies vor allem Insekten gewesen. Aber, wie es mach mal so ist, es gab absolut
nichts, was ich fotografieren könnte. Es war einfach nichts los. Dann kam ich
an einer frisch gemähten Wiese vorbei, in deren Mitte ein kleiner Fleck mit
gelben Blüten stand. Anscheinend hat der Bauer diesen kleinen Fleck nicht mit
abgemäht.
Es war das gewöhnliche Leinkraut was eine
typische europäische Schuttpflanze ist – sie liebt einen lockeren, steinigen
und sandigen Boden. Am zusagenden Standort breitet sich das Leinkraut auch
durch Ausläufer aus. Honig – und Wildbienen lieben diese Pflanze.
Herrlich anzusehen sind diese
kleinen Blütenkelche, die oft auch als kleines Löwenmaul bezeichnet werden. Das
Leinkraut ist ein Vertreter der Wegerichgewächse.
Mit ihren orchideenartigen Blüten sticht sie aus so einer Wiese
natürlich heraus. Offensichtlich hat in der Landwirtschaft auch ein Umdenken
stattgefunden. Früher wurden Wiesen doch radikal abgemäht.
Näheres zum Thema Schuttpflanzen → LINK
Aber
es waren noch weitere interessante Blüten am Wegesrand zu entdecken. Wie dieses
Seifenkraut. Das gewöhnliche Seifenkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze
und erreicht Wuchshöhen von 30 bis 80 Zentimetern. Sie bildet stark verzweigte,
unterirdische Ausläufer, die zu fingerdicken Rhizomen auswachsen. Die
Primärwurzel ist dabei rübenartig verdickt. Der aufrechte, meist unverzweigte
Stängel ist weich behaart und dicht belaubt.
In den
Achseln der Stängelblätter stehen dichte, trugdoldige (Dichasium) Blütenstände.
Die Blüten haben einen ganz schwachen Duft.
Die fünf ungeteilten, blassrosa-farbenen bis weißen Kronblätter bilden
einen Kreis von gut 2 cm Durchmesser. Die Blütezeit reicht von Juni bis
Oktober.
Dann stachen mir noch diese
gelben Blütenstempel des Rainfarns ins Auge. Diese krautige Pflanze wuchert an
jedem Wegesrand. Rainfarn ist eine der wichtigsten Pflanzen, wenn es um
Insekten geht, denn einigen schönen Faltern scheint die Giftigkeit der Pflanze
nichts auszumachen.
Ein
ganz anderes Gebilde entdeckte ich ehr zufällig. Dieses abgenagte Blatt, an dem
nur noch das Gerippe stehen geblieben war. Bei näherem Hinschauen fielen mir
kleine Raupen auf. Aber es werden aus diesen Raupen keine Schmetterlinge,
sondern Weidenblattwespen. Laut Google Lens handelt es sich um die Raupen
dieser Wespenart.
Die Weidenblattwespe gehört in die Familie der Blattwespen (Tenthredinidae). Sie fressen sich regelrecht am Blatt entlang und zurück bleiben die Blattskelette.
© 2023 | Thomas Hauth | Limburgerhof
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