Erfahrungen mit der Canon EOS 1DX


Erste Erfahrungen mit der Canon EOS 1DX

Es war ein Wunsch von mir, bevor es mit der Spiegeltechnik an den Kameras vorbei ist, nochmals Spiegelreflexkamera der Spitzenklasse zu besitzen. Ich liebäugelte mit einer gebrauchten Canon EOS 1DX Mark II. Nachdem ich aber unzählige Berichte und Test gelesen hatte fand ich die Mark II gar nicht mehr so erstrebenswert. Die 1DX schien mir hier schon sehr nahe am Optimum zu sein. In puncto Bildqualität, Rauschverhalten und Bedienung stand sie ihrer jüngeren Schwester ja in nichts nach.

Die 14 B/s die die 1DX Mark II und die 20 B/S die das aktuelle Flaggschiff, die 1DX Mark III raushaut, brauch ich nicht wirklich. Die 12 Bilder/Sekunde, die die 1DX im RAW-Format abfeuert ist schon eine Ansage. Dazu ein Satz, den ich irgendwo im Netz gelesen hatte "kannst du 12 Mal in der Sekunde blinzeln? Nein - meine Canon schon".

Und der metallene Spiegelschlag, das ist Musik in meinen Ohren. Diese unglaubliche Bildfolge ist eine echte Hausnummer. Diese Bildfolge macht süchtig, aufpassen.

Also habe ich mich Online ein wenig umgeschaut, was so an gebrauchten Gehäusen mit wenigen Auslösungen angeboten wurde.

Ernüchterung fand ich Angebote bei eBay. Hier wurde Kameragehäuse mit wirklich wenigen Auslösungen für um die 1.600 € zu angeboten. Als ich mir allerdings die dazu eingestellten Bilder dieser Budys einmal genauer angesah, fiel ich fast vom Glauben ab. Waren da doch tatsächlich an den Gehäusen außen noch viel Verunreinigungen, die in den Ritzen und Klappen hingen, dass es einem fast schlecht wurde. Da möchte ich mir erst garnicht vorstellen, wie diese Kameras behandelt wurden. Ich habe daraufhin einfach mal den Verkäufer angeschrieben ob dieser Schmutz nicht zu entfernen wäre, was er dann bejaht hat. Da frage ich mich dann schon, wenn ich eine Kamera verkaufen will, warum stelle ich dann solche Bilder als Referenz in das Angebot mit ein und kauft das am Ende des Tages überhaupt einer?

Da dieser Anbieter einige Kameras im Angebot hatte, die aber mehr oder weniger alle so aussahen, war dies dann für mich keine Option.

Ich kam rein zufällig auf die Seite von MPB (www.mpb.com/de-de/), einem Anbieter gebrauchter Fotoartikel, also Objektive, Kameras etc.

MPB wirbt mit: MPB überprüft jede Kamera gründlich. Kostenlose Lieferung + sechs Monate Garantie. Stressfrei, unverbindlich, risikofrei.

In deren Angebot fand ich, was ich suchte. MPB kategorisiert die Kameras in verschiedene Qualitätsstufen (gut gebraucht, gut und ausgezeichnet). Ich entschied mich für die höchste Stufe. Von Bestellung-Bezahlung-Lieferung vergingen 3 Arbeitstage. Die Kamera kam aus UK (genauer Burgess Hill, dies ist eine Stadt im District Mid Sussex in der Grafschaft West Sussex in England), verschickt wurde mit DPD, was wirklich super funktionierte.

Als ich sie auspackte und dann erstmals in den Händen hielt, war es schon ein geiles Gefühl. Allein schon mit dem Gewicht von 1700g Netto, sie liegt richtig satt in der Hand und ist sicherlich nichts für Muskelschwache. Das Ladegerät nebst Akku war identisch mit der Canon 1D mark IV.

Wenn dann noch die fast 2 kg für das Sigma 150-600 mm hinzukommen, nagt das Gesamtgewicht an der 4 Kilomarke. Da ist nicht mehr viel mit "Frei-Hand-Fotografie". Also ich bin froh, wenn ich sie auf dem Stativ habe.

Was mich etwas stört, ist dieser, meiner Meinung nach, kleine Joystick. ER ist nicht unbedingt passend zu der massiven Kamera. Er ist etwas stummelig, ja eher poplig klein.

Die ersten Ergebnisse sind aber grandios. Nachdem ich versucht hatte Aufnahmen mit aufgelegter Kamera bzw. vom Einbeinstativ aus zu machen, waren die Ergebnisse eher nicht ganz so toll. Es gab viel Ausschuss, da ich den Eindruck hatte, dass es regelrecht verschwommene Fotos gab. ja klar, der Bildstabi läßt die Schärfe regelrecht weglaufen. Also, Bildstabi aus und aufs Stativ geschnallt, seitdem klappt´s.

Ein weiteres Plus, was ich an der Canon EOS 1 Mark IV vermisst hatte, war, dass, wenn man im manuellen Betrieb fotografiert (was ich ja fast ausschließlich mache), man nicht gezielt über- oder unterbelichten kann. Das funktioniert jetzt an der 1DX sehr gut. Gerade bei Aufnehmen gen Himmel ist das von großem Vorteil.

Also, der erste Eindruck ist beeindruckend.


Aktualisiert 14. April 2020:



Nachdem ich die Kamera nun etwa 3 Wochen in gebrauch habe, ein kleines Update.



Ich bin immer mehr von ihr begeistert. Die Bilder werden erstaunlich „sauber“, d.h. die Bilder sind in den Höhen nicht ausgerissen und in den Tiefen nicht abgesoffen. Ich muss, wenn überhaupt minimal die Werte anpassen. Vorausgesetzt, die Belichtung stimmt. Solch einen ausgewogenen Dynamikumfang habe ich bisher noch an keiner Kamera festgestellt.

Da ich zu 99% im manuellen Belichtungsmodus arbeite, also Blende und Zeit vorwähle, lasse ich die ISO auf Automatik stehen. Begrenzt habe ich die ISO-Zahl auf 6400. Auch mit ISO 6400 bekomme ich noch ansprechende Aufnahmen.



Die 1DX überzeugt durch eine eigene, spezielle Bildwirkung. Der Sensor vermittelt für mich ein ganz eigenes Feeling. Man kann es nicht beschreiben oder messen, man muss es sehen. Es ist eher so ein Gefühl, dass wenn ich die ersten Bilder auf dem Bildschirm sehe, so einen gewissen Touch feststelle, dass die Bilder einfach geil sind. Sie passen einfach in meine Vorstellung des Bildes, wie ich es fotografieren wollte. Das war bisher bei meinem anderen Canonen so nicht gewesen. Da hat irgendwie immer etwas gefehlt, das jetzt einfach da ist. Das  ganze Bild macht einfach bäm. Dieser ganz besondere „Charme“ der Bilder sagt mir, dass ich meine Kamera gefunden habe.
Siehe auch diesen BLOG-Beitrag:

14.04.2020


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