Kiebitz, Verfolgung quer über einen staubtrockenen Acker


Immer wieder sah ich, auf dem Heimweg von der Arbeit mit dem Fahrrad, ein Kiebitzpärchen zwischen den Ackerfurchen auf und ab rannten. Wenn ich keine Kamera dabei hatte, blieben sie in so ungefähr 10m von mir entfernt sitzen. Solange das Fahrrad rollte, war das kein Problem, aber wehe, ich bleibe stehen - weg waren sie.

Heute hatte ich etwas mehr Glück. Ich entdeckte ein Kiebitz auf einem Acker sitzen. Ein Traktor war gerade auf einem benachbarten Acker am Arbeiten, ich lief einfach "im Windschatten" des Treckers mit, bis zum Kiebitz. So kam ich auf etwa 30m ran. Näher ließ er mich nicht an ihn rankommen und als es ihm dann doch zu nah erschien, flog er weg. Ein paar einigermaßen brauchbare Fotos gelangen mir von dem schillernden Watvogels Vanellus vanellus, wie der Kiebitz mit wissenschaftlichem Namen heißt .

Das ist für mich ehrliche Naturfotografie (im Gegensatz zu den kommerziellen Ansitzen, wo man für reichlich Geld "wildlife"- Vogelfotografie betreiben kann). Dazu braucht man Geduld und muss sich auch an nur mittelmäßigen Ergebnissen freuen können. Bei der ehrlichen Naturfotografie ist das Endergebnis nicht immer druckreif und für Hochglanzmagazine geeignet, aber man hat die Gewissheit sich sein Foto erarbeitet zu haben.

Noch vor 50 Jahren war der Kiebitz auf unseren Feldern und Wiesen in Deutschland häufig zu sehen. Heute ist er aus vielen Agrarlandschaften verschwunden und gilt als „stark gefährdet“.


25.04.2020

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